wunschblase
zerplatzt ist sie.
die unerfüllten wünsche sind endlich raus und fort.
wie ein bunter luftballon,
vom wind getrieben und schon längst nicht mehr grün.
wo ist es hin, das sehnen nach geborgenheit,
nach liebe und dass man wer sei?
finsternis breitet sich aus, wo einst licht den weg erhellt.
doch ist der knall einer zerplatzten blase,
die sich aufgebläht zu einem monster,
schon das ende aller tage oder weckt er auf die tote seele,
die ich selbst zu grabe trug?
wunschblase bist zerplatzt in tausend stücke
und setzt alle meine wünsche frei,
die eingesperrt in meiner traumwelt mir zum albtraum sind.
leben steht vor meiner tür,
ich seh es durch den spalt meiner verheulten augen.
war es doch keine augenwischerei?
leben, mein leben klopft an, erreicht mein herz,
weckt die seele, die ich selbst zu grabe trug.
kein irrlicht, was mich narrt – hoffnungsschimmer
durchflutet das ausgebrannte herz, was dem ende nah.
nicht wünsche blasen mich an,
auch setze ich die scherben, die mein leben übrig ließ,
nicht zusammen. hab sie in die tonne geworfen.
neue steine, noch sind es wenig, auch nicht zu bunt,
doch sie fügen sich.
fügen sich ein und zusammen zu dem mosaik meines lebens.
ich will leben, die wunschblase ist zerplatzt.
©Folkmar Drechsel – 12.03.2011