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Creative Science

#1

(Anti)Kriegsgedicht

in Lyrik 03.01.2011 17:34
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


Hier mal ein Gedicht von mir. Ich denke das es ein recht schwieriges Thema ist, und hoffe das Gedicht ist trotzdem gelungen:


Nebel am Abend, und Giftgas am Tag.
Grabesstille folgt eiskaltem Schall.
Der Friede dem Wüten der Krieger erlag,
als blutender Morgen verkündet den Fall.
Wer erklärt mir was Menschsein bedeutet?
In Zeiten wenn Menschlichkeit versinkt,
die Totenglocke statt traurig zu läuten,
als bleierne Kugel im Fleische ertrinkt.

Weiß es der König, der Kaiser, der Herr,
Der führt und lenkt, dirigiert und befiehlt?
Lohnt geschlachtete Körper noch mit viel Ehr,
und mit bunten Bildern bessere Quoten erzielt.
Wissen es die fleißig werkend' Propheten,
Schwert machen sie zur Explosion,
die Pfeile zu nuklear verdammt Raketen.
Das ist Töten in neu'rer Version.

Weiß es die Puppe, die im Graben dort liegt?
Mit stählernem Lauf über Fleische sie siegt,
und Kugel um Kugel im Schädel versenkt,
zu spät über Vor, und Nachher erst denkt?
Wer kann mir dies grausig Geschlechte erklären?
Das sich kann gegen alle Skrupel erwehren,
und schnell Mensche zu Tiere verkannt,
hat Reihe um Reihe zusammen verbrannt.

Sie alle, Opfer und Täter in einem vereint,
Blutige Taten werden auf's neue verneint.
Doch trostlose Namen auf weißem Papier,
belegen die Opfer der blutigen Gier.
Mütter die bittere Tränen vergießen,
um Puppen, in Massengräbern verloren,
Mann und Sohne aus Listen erschliessen,
Zu hoch gelobtem Patriotismus erkoren,
sie können erzählen das Laster der Rassen,
die für Macht so viele Leben lassen.

Little Boys Story


Um Jene zu bekämpfen, die nicht menschlich sind,
wurde der Mensch selbst zum Unmenschen.
Doch wenn ein Mensch seine Menschlichkeit aufgibt,
was bleibt ihm dann noch?
Außer dem Wissen um seine eigene, nicht wiedergutzumachende Schuld,
und der endlosen Hölle, die man Reue nennt.

zuletzt bearbeitet 03.01.2011 23:29 | nach oben springen

#2

RE: Kriegsgedicht

in Lyrik 03.01.2011 22:36
von Einsiedler

Diskussionsleiter

| 231 Beiträge


Hi FallenRebel,
das ist ja Wahnsinn, dein Gedicht. Es müssten nur noch die richtigen Leute lesen. Doch die es lesen müssten könnten auf die Idee kommen, dein Gedicht ist Wehrkraftzersetzung. So hießdas jedenfalls in der DDR, doch jetzt wird es kaum anders sein, sonst hätte die Kanzerin ja keinen Grund in Kriegsgebiete zu reisen, wo auch unsere Soldaten verheizt werden.
Was mich erstaunt, du nennst es "Kriegsgedicht" ich würde es "Antikriegsgedicht" nennen.
LG Folkmar

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#3

RE: (Anti)Kriegsgedicht

in Lyrik 03.01.2011 23:29
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


Danke erstmal für das Lob.
ja ich denke der Regierung wäre es wohl lieber wenn man sich mit Kritik zu diesen Themen zurückhält, auch wenn heute bei weitem nicht mehr so drastisch dagegen vorgegangen wird wie zu DDR-Zeiten. Na ja, den Thementitel kann ich noch ändern.
Mich interessiert auch was du zu dem Titel sagst "Little Boys Story"
verstehst du die Anspielung dahinter?
LG. Simon


Um Jene zu bekämpfen, die nicht menschlich sind,
wurde der Mensch selbst zum Unmenschen.
Doch wenn ein Mensch seine Menschlichkeit aufgibt,
was bleibt ihm dann noch?
Außer dem Wissen um seine eigene, nicht wiedergutzumachende Schuld,
und der endlosen Hölle, die man Reue nennt.

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#4

RE: (Anti)Kriegsgedicht

in Lyrik 04.01.2011 00:04
von Einsiedler

Diskussionsleiter

| 231 Beiträge


Meiner Ansicht nach ist das Problem doch das - Die Amis wollen Krieg spielen und wei wir mit ihnen verbündet sind, müssen wir mitmachen. Eigentlich müssten wir nicht mitmachen, das hat eine deutsch Regierung unter Kanzler Schöder bewiesen, aber der ist ja in der SPD und nicht in der ach so christlichen Partei.......
Jetzt kapiere ich erst, du schreibst den Titel unter das Gedicht, ich kann zwar kein Englich, musste in der Schule Russisch lernen, aber das kann ich übersetzen und denke auch, dass ich die Anspielung verstehe, die ja eher traurig ist.
LG Folkmar


Nimm dein Leben wie es geht und versuche Schritt zu halten.

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#5

RE: (Anti)Kriegsgedicht

in Lyrik 04.01.2011 12:34
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


Ja stimmt schon, die Amis sind immer etwas übereifrig, und Deutschland zieht natürlich Pflichtbewusst mit, man muss ja anderen Ländern "helfen".
Na ja, ob den Ländern wirklich durch militärisch gehaltenen "Frieden" geholfen ist, ist eine andere Frage....
Der Titel ist eine Anspielung auf den Atombombenanschlag auf Hiroshima, die Operation trug damals den Namen "Little Boy"


Um Jene zu bekämpfen, die nicht menschlich sind,
wurde der Mensch selbst zum Unmenschen.
Doch wenn ein Mensch seine Menschlichkeit aufgibt,
was bleibt ihm dann noch?
Außer dem Wissen um seine eigene, nicht wiedergutzumachende Schuld,
und der endlosen Hölle, die man Reue nennt.

zuletzt bearbeitet 04.01.2011 12:35 | nach oben springen

#6

RE: (Anti)Kriegsgedicht

in Lyrik 04.01.2011 17:26
von Einsiedler

Diskussionsleiter

| 231 Beiträge


Durch Krieg ist noch nie Frieden gesdhaffen worden, auch aus diesem Grund war in der DDR der Slogan "Frieden schaffen, ohne Waffen!" im Prinzip verboten. Auch der Aufnäher "Schwerter zu Pflugscharen" war verboten, Es ist einfach hirnrissig zu denken, dass Frieden mit Waffengewalt geschaffen wird. Krieg ist Krieg und wir nie Frieden werden.
Danke für die Erklärung, das habe ich tatsächlich nicht gewusst, ich dachte eher es ist eine Anspielung darauf, dass viele Soldaten, weil sie überfordert sind, sich wie kleine Kinder vorkommen, wenn sie im Schützengraben liegen. So ähnlich wie es Günter Grass in seinem Buch "Vom Häuten der Zwiebel" beschreibt. Er schreibt, dass er und seine Kameraden, die gerade 17/18 waren, sich vor Angst in die Hosen gemacht und gebibbert haben wie keine Kinder.
Was ich zwar nicht beweisen kann, aber ich habe es gehört. Der Sprenkkopf der Hiroshimabombe soll von den Amis aus Deutschland geklaut worden sein.


Nimm dein Leben wie es geht und versuche Schritt zu halten.

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