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Creative Science

#1

Untergang der Menschheit

in Allgemeines 06.01.2011 00:33
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


Also, hier mal der Text den ich im Thema "Untergang der Menschheit" versprochen hab. Geht letztendlich eher über Kriege. Das Ganze war eine Hausaufgabe für Gesellschaftskunde, die Ausgangsfrage hieß: Warum führen Menschen Krieg?

Gedicht "lLittle Boys Story" ((Anti)Kriegsgedicht)


Warum führen Menschen Kriege?

Wer den vorhergegangenen Text liest mag mich vielleicht für einen Polemiker halten.
Er könnte behaupten das Thema wäre nicht mehr aktuell, oder längst abgeschlossen.
Er wird mit Maßnahmen argumentieren, die getroffen wurden,
er wird ein halbes Jahrhundert Frieden in Mitteleuropa anführen und versuchen zu widerlegen, was für mich bittere Tatsache ist:


Solange es Menschen gibt, gibt es Kriege.

Wer jetzt an Theorien denkt, die den Menschen als grundsätzlich destruktiv veranlagtes Wesen benennen, der verfehlt meine Meinung allerdings ebenso fundamental. Denn ich denke kein Krieg wird um des Krieges willen geführt:

Ich persönlich meine stattdessen, dass der Mensch ein Opfer seines eigenen Verstandes ist:
Jeder äußere Einfluss, jedes gesagte Wort und jedes gesehene Bild wird aufgenommen und verarbeitet. Ich glaube dieses führt dazu, dass der Mensch sich sehr schnell eine persönliche Meinung, ein Urteil über Sachverhalte bilden kann, und eben manchmal zu schnell.
Wer kennt diese Situation nicht:

Eine Familie sitzt vor dem Fernseher, es läuft z.B. ein Bericht über Vegetarier:
Die Mutter meint: „Das muss ja sehr gesund sein.“
Der Vater meint: „Wie kann man nur ohne Fleisch leben?“
Die Tochter meint: „Das find ich gut, da werden die Tiere geschont.“
Der Sohn meint: „So ein Blödsinn, wofür gibt es denn sonst Tiere.“

Meiner Meinung nach ein schönes Beispiel für die Meinungen von Menschen. Ebenso bilden wir uns Urteile über alles andere: Religion, Kunst, Völker, Medien usw.
Und eine einmal gewonnene Meinung revidiert man nur selten.
Ich sehe in diesem Umstand den Grundstein für die Entstehung von Kriegen. Was im kleinen funktioniert, gilt genauso im Großen. Eine Meinung bildet sich in verschiedenen Köpfen, die gleiche Meinung verbindet, unterschiedliche Meinungen trennen. Es entstehen Cliquen, Gruppen, Vereine, Organisationen.....
Und wo verschiedene Ansichten sind, gibt es Konfrontationen. Die Meinung des anderen wird nicht anerkannt. Damit beginnt eine Kette von verschiedenen Gedankengängen.
Der andere hat in den eigenen Augen eine falsche Meinung, und man fragt sich wie er an so etwas glauben kann. Dies führt dazu, dass sein Ansehen bei uns sinkt. Ebenso auf der anderen Seite. Streitigkeiten entbrennen, und im schlimmsten Falle eskaliert die Situation. Wer hat so etwas noch nicht in einer Klasse o. Ä. beobachtet. Nun stelle man sich die Situation mit zwei Staaten vor.

Natürlich eskaliert nicht jede Meinungsverschiedenheit, und natürlich gibt es in einem Staat auch Teile der Regierung, die solch eine Entwicklung verhindern wollen. Aber dennoch passiert es immer wieder, außerdem können bestimmte Umstände diesen Vorgang noch wahrscheinlicher machen:
-eine Diktatur/Autokratie, da letztendlich nur die Meinung eines einzelnen zählt
-Medien, da eine Meinung vielfältig verbreitet und als richtig dargestellt wird
-Abneigungen zwischen Völkern
-Kommunistische und ebenso nationalsozialistische Züge im Staat
...

Nun wird es natürlich Argumente gegen meine These geben:
Nicht alle Gruppen resultieren aus gemeinsamen Meinungen. (Staaten)
Es gibt Maßnahmen zur Friedenserhaltung.
Die Gesellschaft ist grundsätzlich gewaltabgeneigt und akzeptiert die Möglichkeit nicht, eine Ansicht mit Gewalt zu vertreten.

Zum ersten:
Warum sollten Staaten nicht aus gemeinsamen Meinungen resultieren?
Nehmen wir die U.S.A: Eine Flüchtlingsgruppe flieht auf einen anderen Kontinent um Verfolgung und Anfeindung zu entkommen. Ist dies keine gemeinsame Ansicht?
Und selbst wenn sich das Muster einer allgemeinen Meinung noch nicht in Staaten erkennen lässt liefert uns die doch Geschichte einige Beispiele dafür, dass solche auch innerhalb weniger Jahre entstehen können.

Zum Zweiten:
Natürlich gibt es Maßnahmen zur Friedenserhaltung, aber warum sind solche überhaupt nötig? Warum ist es nötig einen Friedensnobelpreis zu verleihen, wenn doch alle Menschen friedensliebend sein sollten?
Natürlich sind diese Maßnahmen gut und richtig, da sie die von mir genannte Entwicklung bremsen und wenn möglich verhindern können, aber das kann nicht in allen Fällen gelingen.
Hieß es nicht auch nach dem ersten Weltkrieg es sollte nie wieder Krieg geben?
Hat sich nicht auch jeder Staat für den Weltfrieden eingesetzt?
Und was passierte wenige Jahre später?
Ein Mann setzt seine persönliche Meinung als Maß für ein ganzes Volk, andere Völker streiten dagegen und sehen es als ihre Pflicht etwas dagegen zu unternehmen.
Trotz aller Friedensmaßnahmen.

Und zum letzten:
Ich denke die Ansicht die Gesellschaft sei weniger gewaltbereit geworden beruht auf einer gewissen Naivität: In einer Zeit der Gewaltvideos und Kriegsspiele ist eine gewaltbereite Entwicklung meiner Meinung nach nur noch wahrscheinlicher geworden:
Konsum definiert das tägliche Leben, und avanciert sogar zu einer Art allgemeinem Lebensstandard.
Was würde geschehen wenn uns Benzin und Öl ausgehen?
Was würde geschehen wenn beispielsweise vom Nordkoreanischen Staat eine effiziente und umweltfreundliche Möglichkeit gefunden wird Strom zu erzeugen, und der Staat will sie nur zu horrenden Preisen zur öffentlichen Nutzung preisgeben, oder gar Rüstungsmaterial verlangen?
Was wäre wenn eine weitere Wirtschaftskrise das soziale System so weit destabilisiert, dass wir nicht mehr mit unseren täglichen „Lebensnotwendigkeiten“ versorgt werden können, und anderen Ländern geht es besser?
Was wäre wenn eine Regierung in einem Land Folter, Diskriminierung und Schlimmeres legalisieren und keine politischen Druckmittel akzeptieren würde um dieses abzuschaffen?
Ist es mit unserem Gewissen vereinbar, wenn sie militärisch zum Einhalten der Grundrechte gezwungen werden?
Ist es mit unserem Gewissen vereinbar, wenn wir nichts tun?

Die Menschen werden immer Kriege führe, weil es immer verschiedene Ansichten von Recht und Unrecht, Falsch und Richtig, Gut und Böse geben wird.


Um Jene zu bekämpfen, die nicht menschlich sind,
wurde der Mensch selbst zum Unmenschen.
Doch wenn ein Mensch seine Menschlichkeit aufgibt,
was bleibt ihm dann noch?
Außer dem Wissen um seine eigene, nicht wiedergutzumachende Schuld,
und der endlosen Hölle, die man Reue nennt.

zuletzt bearbeitet 06.01.2011 00:35 | nach oben springen

#2

RE: Untergang der Menschheit

in Allgemeines 15.01.2011 09:37
von Einsiedler

Diskussionsleiter

| 231 Beiträge


Ich will jetzt deinen Beitrag nicht kommentieren, aber auch sagen, dass ich ihm zustimmen kann.
Mir sind aber dadurch einige Gedanken gekommen, die ich jetzt loswerden will.
Das Thema Krieg ist ja schon auf den ersten Seiten der Bibel angeschnitten. Kain ersschlägt seinen Bruder Abel. Warum? Weil er eifersüchtig ist und Angst hat, sein Bruder könnte sich über ihn erheben. Anstatt den Bruder zu fragen, ob er das vor hat, erschlägt er ihn "vorsichtshalber".
Und zum Untrgang der Menschheit, samt Fortschritt: Vermutlich begreifen wir gar nicht so richtig, dass sämtliche Atomwaffen zusammen genommen, die Erde mehrfach zerstören können. Wir sitzen ja auf einem Pulverfass und leider hat immer mal jemand die Lunte in der Hand und brauch nur eine falsche Bewegung zu machen und der "Urknall" wiederholt sich, aber in umgekehrter Reihenfolge.


Nimm dein Leben wie es geht und versuche Schritt zu halten.

zuletzt bearbeitet 19.01.2011 17:27 | nach oben springen

#3

RE: Untergang der Menschheit

in Allgemeines 18.01.2011 20:11
von Cread

Neuling

| 32 Beiträge


Ich kann deinem gesagtem zum Großteil nur zustimmen. Ich möchte aber hier noch jemanden anführen der das, meiner Meinung nach, sehr konkret und korrekt ausgedrückt hat: Hobbes in Levitahan. Gerade der Teil über den Naturzustand ist sehr interessant geschrieben und seiner Meinung nach resultiert daraus ein Krieg eines jeden gegen jeden. Nur zu empfehlen. Die weiteren Teile sind für mich aber etwas kritisch zu beäugen, liegt aber auch sicherlich am alter seiner Schrift(1651).
Wollte das hier nur mal einbringen weil es denke ich sehr gut zum Thema passt.

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