Heute war im Radio Talk von SWR 1 ein Mensch, der in Berlin ein großes Fuhrunternehmen gegründet hat, jetzt Rentner und auch Millionär ist. Er hat zur Verblüffung des Moderators gesagt, dass er keinen Führerschein und auch kein privates Auto besitzt. Er hat auch immer nur die wirklich nötigsten Fahrten unternommen und wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln und hat sie natürlich auch selbst bezahlt. Den meisten Politikern hat er ähnliches vorgeworfen wie ihr und ich auch.
Das Prolem vieler Menschen, die egal wie und wodurch viel Geld haben ist doch, sie können nicht richtig damit umgehen. Meist ist es so, dass sie auch presentieren müssen und immer mehr in den Sog kommen, dafür mehr geld zu benötigen. Das führt dazu, dass ihr vieles Geld nicht mehr reicht und sie ein Gespür dafür entwickeln, wie sie mehr bekommen können. Das mehr wird aber immer mehr illegal und um diese Quellen zu decken, muss schon wieder neues Geld her, das ist ein Kreislauf ohne Ende.
Na und was Urlaub anbelangt - ich will nicht jammern - aber meine Rente reicht nicht aus, um irgendwo, ob In- oder Ausland, Urlaub zu machen. Ist das möglicherweise der Dank, dass ich "nur" gearbeitet habe?
LG vom Einsiedler

Reisen kann ich ja, ich habe sogar ein Auto, aber ich kann es mir nicht leisten, mich eine Woche oder länger in ein Hotel einzumieten oder gar in ein anderes Land zu fahren, um Urlaub zu machen. Aber ich gehöre zu den glücklichen Menschen, denen das nichts ausmacht, ich wolle es nur im Zusammenhang der Diskussion erwähnen.
Und vonwegen Zweiklassengesellschaft. Wir sind schon viel weiter, ich würde sagen vier Klassen genügen nicht.
1. Klasse sind die Miliionäre und die sich kurz darunter bewegen.
2. Klasse alle die mehr haben, als sie auf normalem Wege ausgeben können.
3. Klasse alle die einigermaßen "normal" leben können, ohne sich Luxus zu leisten (dazu gehören viele Rentner)
4. Klasse alle die etwas mehr als die sogenannte Grundversorgung ( ca.700 € im Monat) haben und deswegen weder Hartz 4 noch Wohngeld bekommen.
5. Klasse alle Hartz 4 Empfänger.
6. Klasse alle die durchs Raster gefallen sind, inzwischen obdachlos und ohne geregeltes Einkommen

Das ist so, aber gerade viele aus dem sogenannten Mittelstand haben arg zu kämpfen. Meiner Frau gehört eine mittelständiische Firma, ein Bestattungshaus mit mehr als 10 Angestllen. Sie konnte und musste das Geschäftshaus kaufen, aber die relativ hohen Lohnkosten führen dazu, dass sie den Kredit nur in kleinen Scheibchen zurückzahlen kann und sich privat eher weniger Geld nehmen kann, als ihr höchst bezahlter Angestellter bekommt. Für ihr Rente muss sich schon seit der Wende selbst sorgen, denn Selbständige sind nicht Rentenversichert.
Es ist ein Kreislauf ohne Ende, der immer mehr rein zieht und es stimmt, die Spirale wird weiter, die Abständer zwischen arm und reich werden immer größer. Und leider verursachen das viele Politiker auch mit, indem sie dafür sorgen, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Doch was kann man dagegen tun? Es ist doch nicht jedem vergönnt wie mir, ein Haus für 100 € mieten zu können. Und selbst wenn, kämen die meisten mit Ofenheizung nicht klar - wer ist heutzutage noch in der Lage ein Feuer im Ofen zuentzünden? Als Kind und Jugendlicher musste ich es noch machen, von Zentralheizung haben wir damals nur geträumt in der DDR.

Es ist alles relativ und letztlich stellt sich die Frage wie ehrlich man als Politiker sein kann, ja schon als Parteimitglied. Seit der Wende habe ich mich in Görlitz politisch engagiert, was Kandidat für den Stadtrat und die letzten Jahre im Vorstand des Kreisverbandes "Bündnis 90/Die Grünen". Wir haben versucht ehrlich zu sein. Vor der ersten demokratischen Wahl nach der Wende haben wir nichts versprochen was wir nicht halten konnten. Fazit, wir wurden kaum gewählt. Also waren wir vor der Wende im "Neuen Forum" die Opposition und danach waren wir es auch wieder. Leider haben die meisten in der Bevölkerung die gewählt, die ihnen täglich Bananen versprochen haben und ansonsten waren es meist unerfüllbare Versprechen. Wir haben das Machbare angeboten und wurden deswegen nicht gewählt. Es hat sich im Prinzip nicht ausgezahlt, dass wir ehrlich waren. Aber wir haben trotzdem nicht begonnen Stimmen durch falsche Versprechungen zu gewinnen. Aber wer in der Politik ehrlich ist, wird wahrscheinlich immer Außenseiter bleiben.

Oder sie sind noch postitv und da haben sie es schwer.