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Creative Science


#1

Das Sterben der Lyric...

in Literatur 03.01.2011 02:21
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


Heutzutage lesen immer weniger Leute Bücher, und anspruchsvolle Literatur wird dabei oft völlig übergangen.
Der Bereich der vom lyrischen Massensterben wohl am meisten betroffen ist: Gedichte.
Nur die wenigsten haben heutzutage noch die Zeit und Lust sich einem kurzen dichterischen Meisterwerk hinzugeben, darüber nachzudenken und zu sinnieren.
Was haltet ihr vom Sterben der Lyric im Allgemeinen und dem Fast völligen Verschwinden von Gedichten im Besonderen?

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#2

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 03.01.2011 02:35
von Thomas

Diskussionsleiter

| 301 Beiträge


Ich denke, dass Gedichte oder Bücher allgemein von der modernen Technik ersetzt werden, jedoch nicht aussterben werden.

Gedichte gehören zu heimlichen Lustmachern, sie werden zwar nicht mehr so public gemacht aber hin und wieder stolpert man über eins.
Oder denkt drüber nach wie viele Menschen Singen oder Gedichte an geliebte Schreiben.
Der wohl auffäligste Teil, dass Lyrik noch immer lebt ist wohl die Musik.
Jedes Lied, jeder Vers ist ein Lyrischer Baustein. Du hast sicherlich recht klassische Gedichte sterben aus und werden nicht mehr gelesen, aber die Lyrik lebt für alle weiter.

vg
Thomas

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#3

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 03.01.2011 02:44
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


In gewissen Teilen sicherlich, aber wenn ich über die Straße gehe, dann sehe ich Menschen die die Neueste Mode tragen, die neueste Musik hören und die neueste Werbung sehen. Das ist die heutige Verwendung von Lyrik: Werbung.
Der Mensch wird auf ein Minimum reduziert und die Gesellschaft auf eine Meinung reduziert. Gedichte und Lyric leben davon, dass Menschen sich eine eigene Meinung über sie bilden, und darüber nachdenken. In einer Zeit in der die eigene Meinung von der Werbeindustrie verdrängt wird, ist für die nachdenklichen und tiefgründigen Vergnügen der Lyric leider nur noch wenig Platz.

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#4

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 03.01.2011 03:16
von Thomas

Diskussionsleiter

| 301 Beiträge


Das stimmt. Klassische Lyrik wie aus der Epoche Sturm und Drang ( ~ 1750-1820) gibt es nicht mehr.
Meinungsfreiheit hat in unserer Welt sowieso eine andere Definitions als wenn man das Wort an sich zerlegen würde.
Da dies jedoch ein Politischer Aspekt ist gehe ich nicht weiter darauf ein.

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#5

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 03.01.2011 03:26
von eXecution

Neuling

| 31 Beiträge


Ihr 2 vergesst dabei vollkommen, das jede Epoche von einer anderen abgelöst wurde.
Die Dichter des Strum und Drang hätten nach ihrer Zeit wahrscheinlich selbes angemerkt, aber entwickelt sich Lyrik nicht weiter? Und wir heutzutage nicht in Schulen großer Wert auf die Dichtkunst und die Unterschiedlichen Epochen gelegt? Natürlich klingen unsere Gedcihte anders, jedoch ist dies immer wenn man ein Gedicht mit einer anderen Epoche vergleicht. Vergleich doch einfach mal Romantik, Barock und klassik, dann wirst du sehen das auch dort vollkommen anders gearbeitet wurde!


Ich wandele im Licht, doch um mich herum ist nur Dunkelheit

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#6

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 03.01.2011 11:27
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


Also bei uns in der Schule wird gar nichts über die verschiedenen Epochen erzählt. Aber klar, natürlich entwickelt sich die Lyrik weiter. Aber auch im Unterrichtsgeschehen wird auf die Dichtkunst oft nur noch soweit eingegangen, dass Schüler eine Interpretation auswendig zu lernen haben und das wars dann.
Außerdem meinte ich mit dem Sterben der Gedichte nicht unbedingt, dass keine mehr geschrieben werden, Nein, vielmehr finden jene welche geschrieben werden kaum mehr einen Nutzen, da die wenigsten Menschen sich noch dafür interessieren.

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#7

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 03.01.2011 17:32
von Thomas

Diskussionsleiter

| 301 Beiträge


Das nehmt ihr noch in der Schule durch.
Da muss ich dir Recht geben eXecution. Lyrik wandelt sich und übliche Lyrik stirbt, weil das itneresse schwindet.
Aber berücksichtigt auch noch die Musik , die wie erwähnt auch zur Lyrik zählt. Sie bewegt die Menschen jedoch nicht mehr so stark wie früher.

vg
Thomas

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#8

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 03.01.2011 17:46
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


Ich denke Musik ist vielschichtig, und oftmals haben die Texte nicht mehr viel mit Lyrik zu tun.
Außerdem ist dabei die Freiheit des Dichters ziemlich eingeschränkt, was Rhythmus und Takt angeht,
aber natürlich gibt es trotzdem noch sehr gelungene Stücke, auch mit ergreifenden Texten. Meiner Erefahrung nach viel im Bereich Alternative.


Um Jene zu bekämpfen, die nicht menschlich sind,
wurde der Mensch selbst zum Unmenschen.
Doch wenn ein Mensch seine Menschlichkeit aufgibt,
was bleibt ihm dann noch?
Außer dem Wissen um seine eigene, nicht wiedergutzumachende Schuld,
und der endlosen Hölle, die man Reue nennt.

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#9

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 03.01.2011 19:12
von Sunny*

Anfänger

| 1 Beitrag


Einschränkungen bei der Lyric sind doch eigentlich eine weitere Herausforderung. Jedes Gedicht hat ein Versmas und ein Rheimshema, erst das macht es doch so interesseant, weil es die Leute mehr anspricht und besser im Gedächnis bleibt. Die Leute hören aber leider auf genau zu zuhören und das ist das wirklich schlimme da dran. Außerdem gibt es immer noch viele, gerade Jugendliche, die auch Gedichte schreiben, aber viele werden einfach nicht ernst genommen oder bekommen gar nicht die Möglichkeit ihre Gedichte zu presentieren, deshalb hat es den Anschein, als ob Gedichte aussterben.


zuletzt bearbeitet 03.01.2011 19:17 | nach oben springen

#10

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 03.01.2011 19:43
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


Eben. heutzutage hat fast keiner mehr Geduld und Zeit, und vor allem Lust dazu, sich Gedichte anzuhören und darüber nachzudenken und zu reden. Und genau das ist der Punkt. Viele Leute denken es ist leichter und geht schneller sich mit Gedichten zu befassen, als ein Buch zu lesen. Aber das stimmt nicht, denn um wirklich Freude an einem Gedicht zu haben muss man wirklich darüber nachdenken, es auf sich selbst beziehen, oder darüber reden. Ein Gedicht erfordert Aufmersamkeit und Zeit, und das sind Dinge die in der heutigen Zeit immer häufiger fehlen.


Um Jene zu bekämpfen, die nicht menschlich sind,
wurde der Mensch selbst zum Unmenschen.
Doch wenn ein Mensch seine Menschlichkeit aufgibt,
was bleibt ihm dann noch?
Außer dem Wissen um seine eigene, nicht wiedergutzumachende Schuld,
und der endlosen Hölle, die man Reue nennt.

zuletzt bearbeitet 03.01.2011 22:24 | nach oben springen

#11

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 04.01.2011 01:12
von eXecution

Neuling

| 31 Beiträge


Damit gehst du aber auf ein allgemeines Problem der Gegenwart ein, es fehlt den Menschen generell an Zeit für alles. Mitlerweile muss es nur schnell gehen ( zb. Fastfood damit man keine Zeit beim Essen verliert, bzw auch Fingerfood ) war natürlich auch besagte Einwirkungen auf die Lyrik hat. Aber es liegt auch an den Menschen selbst das sie sich keine Zeit mehr nehmen ein Gedicht zu verfassen, zu diskutieren oder auch nur zu lesen... das kann ich persönlich nicht nachvollziehen, es ist seit je her ein wunderbarer Weg Gefühle auszudrücken, aber auch Kritik zu üben oder auf Probleme hinzuweisen. Aber ich gebe zu das auch mir Werke von berühmten Dichtern zum teil völlig konfus erscheinen was einem die Lust am lesen nimmt, deshalb glaube ich das sich der Schwerpunkt von Gedichten auf Bücher als Form der Beschäftigung verschiebt, denn wenn man sich ansieht wieviele Bücher verfasst werden und wann sie gelesen werden ( im bus, im zug ect ) sieht man die Verschiebung. Allerdings geht auch dort die geistige Tiefe zurück und es wird sich nurnoch nach dem gerichtet was die Masse ließt, nicht was angesprochen werden muss ( Kurzgeschichte Amy, als kleines Beispiel von etwas was aktuell ist und doch mehr oder weniger nicht erwähnt wird ).


Ich wandele im Licht, doch um mich herum ist nur Dunkelheit

zuletzt bearbeitet 04.01.2011 02:22 | nach oben springen

#12

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 05.01.2011 01:42
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


Und das wiederum ist das Problem eines jeden Künstlers: Man muss auf dem schmalen Grad zwischen Individualität und Mainstream wandeln, wenn man seine Werke an den Mann bringen will.
Das ist wohl der einzige Vorteil am "Sterben" von Gedichten. Man schreibt nur noch für wenige "Ausersehene" Personen, und kann sich seinem Stil ganz hingeben, da sich die Mehrheit der Leute nicht dafür interessiert. Vielleicht finden so auch Werke alte Dichter dadurch, dass die wenigen die sich noch dafür interressieren, auch auf sie aufmerksam werden, neue Bedeutung.


Um Jene zu bekämpfen, die nicht menschlich sind,
wurde der Mensch selbst zum Unmenschen.
Doch wenn ein Mensch seine Menschlichkeit aufgibt,
was bleibt ihm dann noch?
Außer dem Wissen um seine eigene, nicht wiedergutzumachende Schuld,
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#13

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 05.01.2011 01:47
von eXecution

Neuling

| 31 Beiträge


Interessante Theorie, aber wenn das Sterben so weiter geht, werden in 50 jahren nichtmehr, wie heute noch Millionen ( ich beziehe mich hier auf die ganze Welt, nicht das es Kritik gibt, ich weiß in Deutschland sind es nicht soviele ) , sondern lediglich einige Zehntausend sein, die Gedichte noch lesen und darüber reden und im laufe der Zeit, werden sie vielleicht noch erwähnt als etwas, was es früher einmal gab


Ich wandele im Licht, doch um mich herum ist nur Dunkelheit

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#14

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 05.01.2011 01:53
von FallenRebel

Diskussionsleiter

| 262 Beiträge


Genau das ist die Bewegung, die mich beunruhigt. Aber ich denke das wird sich erst im Laufe von Generationen zeigen, und es kommt darauf an wer wie viele Kinder bekommt, und wie er sie erzieht.
Aber ich denke ganz Aussterben wird die kreative Künstlerische Ader nie. Es wird immer Menschen geben die mit Worten ihre Gefühle und ihre Träume ausdrücken, auch wenn sie weniger werden.
Auch muss man sehen, dass es heute viel leichter ist, sich in das Dichtertum einzufinden, Hilfe und auch willige Leser zu bekommen, als noch vor hundert Jahren. Durch das Internet können die wenigen, die sich noch dafür interessieren in Verbinund bleiben.
Insofern hat sich das allgemeine Interesse der breiten Öffentlichkeit an Gedichten zu einem spezifischen Interesse interssierter Personen gewandelt.


Um Jene zu bekämpfen, die nicht menschlich sind,
wurde der Mensch selbst zum Unmenschen.
Doch wenn ein Mensch seine Menschlichkeit aufgibt,
was bleibt ihm dann noch?
Außer dem Wissen um seine eigene, nicht wiedergutzumachende Schuld,
und der endlosen Hölle, die man Reue nennt.

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#15

RE: Das Sterben der Lyric...

in Literatur 05.01.2011 18:11
von Einsiedler

Diskussionsleiter

| 231 Beiträge


Allen euren Beobachtungen kann ich erst einmal zustimmen. Zwei Erlebnisse bestärken mich darin. Als ich unabhängig voneinander, ein fen Pfarrer und die verantwortliche Person für Lesungen in einer Buchhandlung fragte, ob ich bei ihnen eine Lesung halten könnte, sagten beide, dass sich für Gedichte keiner interessiert. Wobei ich der Meinung bin, es käme anders, wenn sie eine Lesung organisieren würden. Denn selbst wenn zehn bis zwanzig Menschen kämen, würde es sich lohnen...
Die andere Beobachtung, die ich macht ist, dass in Literaturforen im Verhältnis mehr 14 bis 20 jährige zu finden sind, die Gedichte schreiben, lesen und kommentieren. Noch mehr sind sie natürlich bei den Fantasygeschichten zu finden. Doch die meisten, die dort sind, schreiben auch Gedichte.
Problem ist natürlich, dass mindestens 90% keine Chance haben, dass je Gedichte von ihnen in einem Buch veröffentlicht werden und das ist das eigentliche Problem. Die wenigen, die über das Interneht hinaus etwas veröffentlcihen können, werden schon in einer gewissen Weise bekannt.


Nimm dein Leben wie es geht und versuche Schritt zu halten.

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