Meiner Meinung nach ist Fortschritt nur dann gutzuheißen, wenn er als Mittel zu moralisch gutem Zeck gebraucht wird. Dann ist dieser auch nicht zweischneidig, sondern schlicht gut. Das Problem beim Fortschirtt ist das Neuland, welches wir betreten. Wir haben keine ethischen Grenzen und Theorien, mithilfe derer wir den Fortschritt moralisieren könnten und iohne Moral fehlt eigentliche legitimation. Das hat schon Hans Jonas erkannt. Allah sei Dank, dass wir da ein Schlupfloch gefunden haben. Wir legitimeiren den Fortschritt mit sich selbst. Warum erfinden wir? Weil wir´s können. Und da hebt sich die Wissenschaft selbst auf, wenn sie nicht mehr Mittel, sondern nur noch Zweck ist.
Es sollte also unsere oberste Priorität sein, den Legitimationsanspruch für den Fortschritt ethisch zu begrenzen, was ja auch der Kerngedanke der modernen Philosophie ist. Deduktive Herleitung von Fällen ermöglicht uns eine möglichst genaue Diagnose, durch die wir dann auch wieder fortschrittlich moralisch sein könnten. Leider wird bei Fortschritt immer erst nach sekundärem Individualinteresse beurteilt, nicht nach primärem.